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Traditionelle Tibetische Medizin

Die Traditionelle Tibetische Medizin (TTM) wird auf Tibetisch „Sowa Rigpa“ genannt, was als „die Wissenschaft vom Heilen“ aber auch „die Nährung des Bewusstseins“ übersetzt werden kann. Dies zeigt auch schon einen Schwerpunkt der Tibetischen Medizin an: sie stellt einen Wissensschatz zum achtsameren Umgang mit sich selber, sowohl mit seinem Körper und seinem Geist, wie auch mit unserer Umwelt dar. Neben klassischen Therapieformen wie der Akupunktur, Schröpfen, Mikoraderlässen oder Moxibustion findet man in der Traditionellen Tibetischen Medizin auch einzigartige Behandlungsformen wie z.B. die Stocktherapie (Yuk Chö), die Ku Nye-Massage oder die “Therapie der Goldenen Nadel“. Besondere Meditationsformen oder Energie-Yoga (Nejang-Yoga) gehören ebenfalls zum Instrumentarium eines Arztes für Traditionelle Tibetischen Medizin. Dabei ist Sowa Rigpa explizit nicht auf den Buddhistischen Glauben beschränkt, sondern davon unabhängig und kann und wird bereits weltweit von Menschen aller Glaubensrichtungen praktiziert. Nun können auch die Menschen in Altaussee und im Salzkammergut von diesem uralten Wissensschatz profitieren.

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In der Harmonie der Elementen liegt die Kraft

Die Traditionelle Tibetische Medizin hat sich unter den Haupteinflüssen der Traditionellen Chinesischen Medizin und der Traditionellen Indischen Medizin (Ayurveda) als selbständiges in sich geschlossenes Medizinsystem in Zentralasien entwickelt und ist bis heute in diversen Traditionslinien erhalten. Sie basiert auf einer komplexen Elementlehre, welche besagt, dass ein Ungleichgewicht der Grundelemente Raum, Wind, Feuer, Erde und Wasser im menschlichen Körper und Geist sowie in der Umwelt ursächlich für alle Störungen und Erkrankungen ist. Diese Elemente bilden die Grundmatrix des Universums und sind in all seinen Aspekten, materiellen, energetischen wie auch geistigen, zu finden.

Die Elemente als Universelle Prinzipien

Diese Elemente sollte man als definierte Prinzipien verstehen, die in allen Ebenen des Kosmos wirken und durch spezifische Behandlungsmethoden positiv beeinflusst werden können. Zum Beispiel symbolisiert das Element Feuer alles das mit Hitze und Transformation in Verbindung steht. Auf kosmischer Ebene bedeutet das die Hitze der Sonne und anderer Sterne, auf der Erde z.B. ein Lagerfeuer, in unserem Körper hingegen den Stoffwechsel, der auch unsere Körpertemperatur erzeugt. Das damit verbundene stoffwechselaktivste Organ ist die Leber. Auf emotionaler Ebene hingegen spiegelt sich das Element Feuer in der Wut wieder, wird mental aber auch mit einem scharfen Verstand und analytischen Fähigkeiten assoziiert.

Demnach kann durch eine physische Behandlung der Leber auch eine emotionale Heilung bei erhöhter Reizbarkeit und Aggressivität genauso stattfinden, wie auch bei manchen Magen-Darmbeschwerden, wo ein Zuviel an Kälte (= schwacher Stoffwechsel) für eine unzureichende Verdauung verantwortlich ist.

Yuk Chö - Stocktherapie aus der Traditionellen Tibetischen Medizin
Die tib. Stocktherapie (Yuk Chö) ist eine einzigartige Therapieform aus der Traditionellen Tibetischen Medizin

Das Prinzip Tendrel: Alles ist mit Allem verbunden

Die Traditionellen Tibetischen Medizin beschreibt eine Vielzahl von lebenswichtigen Verbindungen innerhalb und zwischen den Elementen und unserem Körper, unserem Geist und der Außenwelt, sowie auch zwischen allen Lebewesen. Alles ist stets mit allem verbunden, weshalb auch eine saubere gesunde Umwelt und ein funktionierendes soziales System wichtig für unser eigenes individuelles Wohlbefinden ist. Dieses Prinzip nennen die Tibeter “Tendrel“, was mit “Abhängigkeit in Verbindung” übersetzt werden kann. Eine Störung dieses Prinzips tritt z.B. als eine Ursache bei vielen psychischen Erkrankungen auf, wenn sich der einzelne Mensch nicht mehr verbunden mit sich selbst und seiner Umwelt empfindet.

Prävention in der Traditionellen Tibetischen Medizin

Die Traditionellen Tibetischen Medizin zeichnet sich weiter durch konkrete Leitfäden für die Beibehaltung der Harmonie dieser universellen Verbundenheit aus. Ein gesunden Lebensstil und eine gehaltvolle passende Ernährungsweise helfen die Harmonie der Elemente zu bewahren und wirken somit Krankheiten präventiv entgegen. Ist der einzelne Mensch körperlich wie auch geistig gesund, so wird auch die ganze Gesellschaft und in Folge auch die Umwelt gesund sein. Solche präventivmedizinische Leitfäden werden für jeden Patienten stets individuell zusammengestellt, weil in jedem Menschen eine einzigartige Konstellation dieser Elemente vorherrscht und berücksichtigt werden will. Ein solcher Leitfanden kann z.B. Empfehlungen für die richtige Sportart und deren Intensität und Frequenz enthalten, für den passenden Wohnort, der besten Schlafdauer bis hin zum geeigneten Sexualleben. Es gibt auch nicht die Eine Diät oder die Eine Sportart, die für jeden Patienten gesund wäre – was dem einen hilft, kann der anderen wiederum schaden. Daher findet man in den tibetischen Medizintexten auch kaum Pauschalisierungen wie auch keine Wundermittel für alles.