Akupunktur

Die Akupunktur ist eine Therapieform vornehmlich aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bei welcher über Nadelstimulation an verschiedenen definierten Punkten am Körper eine Beeinflussung der körpereigenen Energien (Qi) stattfindet. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird die Akupunktur bereits im 2. Jhd. v.Chr.

Harmonie der Energien bedeutet Gesundheit

Die Akupunktur basiert auf der Annahme, dass der menschliche Körper über bestimmte Energiepunkte verfügt die sich  entlang von Energiebahnen, die als Meridiane bezeichnet werden, befinden.

Das Qi zirkuliert dabei ständig im Körper entlang dieser Meridiane, welche über verschiedene Funktionskreise mit den einzelnen Organen verbunden sind und sowohl auf körperliche wie auch psychische Prozesse Einfluss nehmen. Die TCM lehrt, dass eine gesunde Balance der Energie im Körper für das Wohlbefinden und die allgemeine Gesundheit notwendig ist.

Energie-Ausgleich durch Akupunktur

Blockaden oder Störungen in diesen Energiebahnen können zu zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Ein solches Ungleichgewicht resultiert z.B. aus einem ungesunden Lebensstil, zu viel Stress, der falschen Ernährung aber auch durch Narben oder chronische Entzündungen. Durch die Akupunktur können derartige Störungen wieder ausgeglichen werden, indem die körpereigenen Selbstheilungskräfte unterstützt werden. Dadurch kommt zu einer Harmonisierung des Qi mit positiven Effekten auf den Heilungsverlauf.

Auch präventiv kann eine Akupunktur unterstützend wirken. So kann diese z.B.  zur Vor- und Nachbereitung einer Operation, größerer beruflichen oder privaten Herausforderungen oder zur Geburtsvorbereitung und Nachbehandlung angewendet werden.

Wie läuft eine Körperakupunktur ab?

Der Akupunkteur setzt dünne Nadeln verschiedener Länge in definierte Akupunkturpunkte. Die Nadeln werden direkt durch die Haut gestochen und verbleiben dort für ca. 20 bis 30 Minuten, je nachdem, welche Symptome behandelt werden. Ein therapeutischer Effekt an den Akupunkturpunkten erfolgt auch durch erweiterte Verfahren wie z.B. der Moxibustion (Wärmezufuhr) oder Schröpfen. Die Funktionelle Myodiagnostik ergänzt jede Akupunktursitzung zusätzlich durch die Findung der effektivsten Punkte und der Kontrolle des Therapieerfolges.

In der Ohrakupunktur hingegen werden einzelne vergoldete oder versilberte Nadeln bzw. Magnetkügelchen direkt an und in der Ohrmuschel gesetzt. Während die Einmalnadeln ca. 20-30min verbleiben, können die Magnetkügelchen oder alternativ  kleine Dauernadeln auch über mehrere Tage verbleiben, was den Therapieeffekt noch verstärkt.

Empfohlen werden bei beiden Verfahren 7-8 Sitzungen.

Laser-Akupunktur als Alternative zur Nadel

Ein therapeutischer Effekt kann auch durch eine moderne Lasertherapie erreicht werden. Dabei stimuliert ein getakteter Low-Level Laserstrahl die Akupunkturpunkte durch einen Oberflächenreiz auf der Haut. Dadurch löst der Laser dieselben Effekte wie bei einer physischen Nadelakupunktur aus, ist dabei aber schmerzfrei und praktisch ohne Nebenwirkungen. Daher ist der Akupunkturlaser eine gut wirksame Alternative für Kinder oder Menschen mit Nadelphobie.

Insbesondere bei hartnäckigen Störfeldern im Zahnbereich haben sich mittlerweile Laserbehandlungen nachweislich bewähren können.

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Ganzheitliche Medizin Akupunktur Hand

Die Akupunkturpunkte, auch als Akupunkturverteilungspunkte bezeichnet, werden nach ihrer Lage, ihren Funktionen und ihren therapeutischen Eigenschaften klassifiziert. Es gibt über 400 Akupunkturpunkte, die entlang von 14 Hauptmeridianen verteilt sind, die sich durch den gesamten Körper ziehen.

Die Ohrakupunktur, auch Aurikulotherapie genannt, ist eine europäische Weiterentwicklung und wurde zum ersten mal durch Dr. Paul Nogier (1908–1996) systematisch erforscht. Ähnlich wie bei den Fuß-Reflexzonen ist jedes Organsystem im kleinen auch auf dem Ohr abgebildet und gibt dem Akupunkteur dadurch einen praktischen und schnellen therapeutischen Zugang zum gesamten Körper.

Je nach Krankheitsbild und Patient, aber auch zwischen einzelnen Therapiesitzungen, kann die Auswahl sowie die Anzahl der behandelten Punkte variieren. Da Erkrankungen dynamische Prozesse darstellen wird bei jeder einzelnen Sitzung individuell eine neue Punktekombination bestimmt.

Am besten durch Studien belegt ist die Wirksamkeit der Akupunktur bei folgenden Erkrankungen:

  1. Verschiedenen Schmerzsyndromen: Die Akupunktur kann zur Linderung von Schmerzen bei verschiedenen Bedingungen wirksam sein, einschließlich Kopfschmerzen, Migräne, chronischen (Gelenks-)Schmerzen, Nacken- und Rückenschmerzen und Schmerzen im Zusammenhang mit osteoarthritischen Gelenken.

  2. Übelkeit und Erbrechen: Die Akupunktur kann zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen z.B. bei Patienten mit Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen wirksam sein.

  3. Bei Stress, Ängsten und Depressionen.

  4. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Akupunktur zur Linderung von Symptomen bei verschiedenen anderen Erkrankungen wirksam sein kann, einschließlich akuten Atemwegserkrankungen, Asthma, Verstopfung, Menstruationsbeschwerden, Zahnproblemen und Schlafstörungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Akupunktur nicht für alle Gesundheitsprobleme geeignet ist und dass sie möglicherweise nicht für jeden Patienten gleich wirksam ist und andere Therapieverfahren effektiver sind. Ich berate sie hierzu gerne.

Für Interessierte

Eine große Übersicht an Studien zum Thema Akupunktur und TCM finden Sie auf der Seite der Österreichischen Gesellschaft für Akupunktur ÖGKA